Gastkommentar: Ein Jahr verpflichtende Fortbildung – durchaus ein Erfolg, trotz zahlreicher Unkenrufe

Gastkommentar FORUM!pharmazie bei medonline
Mag. Monika Aichberger

Für all jene, die unseren Kammeramtsdirektor in Pörtschach nicht persönlich hören konnten, möchte ich hier einen Kommentar zu einer Ur-Forderung des FORUM!pharmazie geben, die von der österreichischen Apothekerkammer sehr professionell umgesetzt wurde und für mich durchaus das Prädikat „wertvoll“ verdient.

Vor noch nicht einmal ganz einem Jahr wurde erstmals auf gemeinsame Initiative von FORUM!pharmazie und Apothekerverband das Thema der Dokumentation pharmazeutischer, betriebswirtschaftlicher und apothekenrelevanter Fortbildung in Angriff genommen und in Form einer Richtlinie, die für alle Apothekerkammer-Mitglieder in Österreich gilt, umgesetzt.

In einer Rückschau auf das vergangene Jahr, stelle ich verblüfft fest, was sich alles getan hat. Allein die Zahl von über 370.000 eingetragenen Punkten dokumentiert aufgewendete Zeit für Fortbildung im Ausmaß von ca.  22.500 Arbeitstagen. Über die Gesamtanzahl der Mitglieder gerechnet, bedeutet das knapp 26 Stunden pro Apotheker:in seit 1. Juli 2024.

Angestellte Apotheker:innen haben zusammen circa 20.000 volle Arbeitstage mit Fortbildung verbracht, wobei der überwiegende Anteil akkreditierte Fortbildung betrifft und nur in etwa jeder 66. Fortbildungstag individuelle Veranstaltungen/Kurse betrifft. Im Durchschnitt wären das 27,5 Stunden pro Kopf – nicht ganz das Ziel von 50 Stunden pro Jahr. Blickt man allerdings auf die Zahl von 1.300 Kolleginnen, die noch gar keine Punkte generiert haben, sieht man gleich, dass die Verpflichtung ein knappes Fünftel nicht beeindruckt, es aber doch 5.900 Willige gibt, die die Verpflichtung ernst nehmen, sich bemühen und danach handeln.

Freie Fortbildungspunkte wurden im Ausmaß von knapp 1 Arbeitstag pro Apothekerkammer-Mitglied absolviert.

Entgegen allen Vorurteilen haben selbstständige Apotheker:innen mit 39 Stunden (= 4 Tage) deutlich mehr Fortbildung betrieben, als durchschnittliche Angestellte. Sollte das Argument nun auftauchen, dass Selbstständige besonders viele Fortbildungen zu wirtschaftlichen Themen besuchen, widersprechen die vorgelegten Zahlen des Zwischenberichtes dieser These – es sind nur gut 320 volle Arbeitstage zu diesem Themenbereich absolviert worden.

Für mich bestätigt der Zwischenbericht, dass wir als Berufsgruppe auf dem richtigen Weg sind – auch wenn noch nicht alles perfekt läuft. Danke allen, die mit Augenmaß und Vernunft die Gelegenheit im richtigen Moment beim Schopf gepackt haben.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastkommentar, für den der jeweilige Autor verantwortlich ist; die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und Herausgeber wieder.